Und wenn dein Kind 3 Monate nur noch Nudeln mit Sahnesoße essen möchte und alles andere verweigert wird, schäm dich, stell dich in die Ecke, Buuuh-Rufe von der imaginieren Lebenstribüne! Aber den ersten Preis als Rabenmutter, hast du sicher.
Heute gibt es mal wieder einen Bericht aus der Mamaecke, weil ich mit diesem Thema gerade selber oft zu tun habe und dabei auf etwas ganz Interessantes gestoßen bin. Auf was genau erzähle ich euch am Schluss. Also entweder scrollt ihr jetzt zum Ende und überspringt den Rest. Dann seit ihr wohl auch die, die zuerst ihr Dessert essen bevor sie sich dem Hauptgang wittmen, doch auch das ist ok. Das Leben ist kurz, also wieso mit Unwichtigkeiten aufhalten. Doch für alle die, die gerne den ganzen Weg des großen Geheimnisses begehen möchten geht die Reise nun los.
Beginnen wir am Anfang. Am Anfang war das Licht…. Keine Angst soweit zurück gehen wir jetzt nicht. Wir beginnen dort wo das Beikost Thema aufhört und die festen Speisen dazukommen bzw. den ollen Brei ersetzen. Nun fangen sogar die lesefaulen Mütter – wie ich- an sich zu informieren. Was braucht mein Kind? Auf was muss ich achten? Wie viel von was? Und so rattern die Fragen durch den Kopf. Jap sogar bei mir und ich gehöre eher zu diesen Bauchgefühl Müttern. Sprich wenig verrückt machen und einfach mal machen wie es der Bauch und der gesunde Menschenverstand einem sagt. Doch bei dem Thema Ernährung traut man dann dem Bauch doch nicht ganz so. Die Ironie in dem Satz muss ich nochmal hervor heben: Man traut seinem Bauchgefühl bei der Ernährung nicht. lol. Man möchte ja schließlich nur das beste für sein Kind. Die Informationssuche geht also los. Vorträge, Kochbücher und ach ich weiß es schon gar nicht mehr alles.
Literatur und Fachleute sind sich einig. Wie die perfekte Ernährung auszusehen hat. Viel trinken und zwar Wasser und ungesüßten Tee. Obst, Gemüse, Getreide wie Brot, Nudeln oder andere Beilagen z.B. Kartoffel müssen immer reichlich verspeist werden. Milchprodukte, Fleisch und Fisch nur in Maßen. Fette und Öle nur sparsam und am Besten ganz zu vermeiden sind Süßigkeiten. Selbstverständlich muss das ganze dann abwechslungsreich gestaltet werden.
Bitte achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, aber zwingen Sie ihr Kind niemals zum Essen.
Wie oft habe ich diesen Satz schon gelesen und gehört. Schon klar, dass ich mein Kind nicht das Essen in den Mund stopfe. Doch was tun wenn dein Kind nunmal das typische Kind ist und schlicht und ergreifend Gemüse aller Art nicht isst? Auch hier sind sich die Fachleute wieder einig. IMMER wieder anbieten. Abwechslungsreich kochen. Nicht aufgeben. Täglich auf´s neue versuchen. Ok liebe Experten aber jetzt mal ehrlich, wenn ich das versuchen würde, heißt das für mich jedes mal stundenlang in der Küche stehen mit Kleinkind damit ich das Essen am Ende von meiner Wand abkratzen kann oder sich unser Hund darüber freut, weil es auf dem Boden gelandet ist. Sorry nein, dass mache ich nicht. Ja ich versuche es ab und an mal wieder mit einem neuen Gericht doch meist endet das in Gebrüll vom Kind und einer missmutigen Mutter die genervt ist, dass sie sich Mühe gebeten hat und es dann doch wieder das übliche gibt. Nämlich Nudeln mit Sahnesoße, Fischstäbchen und Fleischbällchen ohne alles… ach das gute Frischkäse-Marmeladen-Brot darf nicht vergessen werden. So sieht gerade die Ernährung bei uns aus. Wenn ich gerade schreibe, meine ich damit die letzten 3 Monate.
Dann höre ich von anderen Müttern was da auf den Tisch kommt. Couscous Salat mit Zucciniestreifen, gefüllte Paprika mit Reis, Spinat-Lachs-Nudeln und Gemüseeintopf. Ich werde immer kleiner und kleiner wenn ich das höre oder jetzt auch beim Schreiben. Denn keine Chance. Alles davon habe ich schon probiert und habe es am Ende durch Brot und Nudeln ersetzt. Mein Kind ist ein Steinbock, will sie etwas nicht, dann isst sie es auch nicht. Egal wie viel Mühe ich mir gebe oder wie gut ich es versuche zu verstecken.
So fühle ich mich also weiterhin schlecht, wenn ich mir die Ernährung unserer kleinen Laus anschaue. NEIN! Den Satz muss ich in Vergangenheitsform schreiben.
So fühlte ich mich schlecht, wenn ich mir die Ernährung unserer kleinen Laus angeschaut habe.
Ich fühle mich nämlich nicht mehr schlecht dabei und wisst ihr auch warum? Jetzt kommt das Geheimnis was doch eigentlich so klar ist.
Wir sind nicht allein! Es ist normal! So viele Mamas fühlen sich genau so!
Die meisten Kinder haben diese Phase. Eine Phase in der nur ein zwei Gerichte gehen und der Rest verweigert wird. Ich habe mich mit einer Freundin unterhalten, da sind es gerade Maultaschen, Spätzle mit Soße und Fischstäbchen. Bei einer anderen Freundin sind es Spaghetti mit Tomatensoße, Fleischkäse und Fischstäbchen und so geht es weiter. Spricht man das Thema doch öfter an sieht man so oft erleichterte Gesichter, dass es eben auch bei anderen so ist. Deswegen schreibe ich das heute hier! JA es ist bei den meisten so. Die Ernährung ist nicht immer ausgewogen und vor allen Dingen nicht abwechslungsreich. Bei den Familien wo es super klappt ist es doch schön und das freut mich auch für sie. Aber ehrlich gesagt ist, glaube ich, die monotone Essensangebotsabteilung größer als vielen klar ist.
Wenn mein Kind nunmal nicht will, dann kann ich es nicht zwingen und nein, ich werde auch nicht jeden Tag das super abwechslungsreiche Angebot auffahren, wenn ich weiß, dass es dann nicht gegessen wird. Das demotiviert mich und frustriert auch. Daher werde ich es ab und zu versuchen und wenn es klappt schön, doch jeden Tag muss ich es nicht ausgetestet haben.
Was nun also die am Anfang versprochene Erkenntnis ist? Ganz einfach. Alles ist gut wie wir es machen! Es geht auch anderen so und die Phase wird vergehen. Hauptsache es geht unseren Kindern gut. Sie wachsen und entwicklen sich, sind normalgewichtig und glücklich. Dann ist es egal, ob es jeden Tag Nudeln mit Sahnesoße gibt und nur ab und zu mal Gemüse im Bauch ladet (wenn das Kind halt mal unaufmerksam war).
Jeder weiß am besten was für sein Kind gut ist und zwingen können wir unsere Kinder nicht! Auch wir dürfen auf unsere Nerven achten und müssen uns nicht jeden Tag auf´s neue eine Essensabfuhr abholen!
Auf geht es in eine neue monotone Essenswoche. Heute wird es wohl bei uns mal wieder Nudeln mit Sahnesoße geben.
Schönen Montag.
Eure Nadja