1. Mai ist Feiertag: aber warum?

Das gestern Feiertag war hat wohl jeder gemerkt. Die meisten durften sicher zu Hause bleiben. Doch es gibt auch einige arme Menschlein da draußen, die arbeiten mussten, so zum Beispiel die Pflege, Ärzte, Polizei etc. und bei denen wollen wir doch jetzt erstmal kurz „Danke!“ sagen. Das geht bestimmt oft unter.

Nun aber zu der eigentlichen Frage die ich mir gestellt habe. Jeder feiert den 1. Mai aber wie viele von euch wissen denn eigentlich was da gefeiert wird? Warum es an dem Tagen so oft bzw. traditionell Demonstrationen gibt. Wisst ihr es? Ich möchte jetzt mal stark hoffen, dass die meisten von euch nun ja sagen und wissen wieso sie zu Hause bleiben dürfen. Denn so ganz selbstverständlich ist das nämlich nicht liebe Leute. Auch hier ist mal ein großes

D A N K E S C H Ö N

angesagt und zwar an viele mutige Menschen vor sehr vielen Jahren.

Sollte nun doch der eine oder andere es tatsächlich nicht wissen, kommt nun hier eine kleine Lehrstunde für euch. Keine Angst ich werde es so kurz und so locker und verständlich halten wie nur möglich. Wer den genauen Geschichtshergang nun erwartet wird enttäuscht. Die die Jahreszahlen befürchten kann ich beruhigen, diese werde ich versuchen zu vermeiden – doch ganz ohne wird es sonst ein bisschen wie eine Teletubbie-Stunde – und wir sind doch eigentlich, die meiste Zeit erwachsene Menschen. Also ein paar Zahlen kommen, doch mit denen kann man leben oder sie überlesen.

Das unsere Arbeitsbedingungen heute so sind wie sie sind ist nämlich gar nicht so selbstverständlich. Arbeitsschutz, Hygiene, Ruhepause, Gesetze etc. wie es sie heute gibt hatten unsere Vorfahren nicht. Auf der einen Seite klingen 133 Jahre viel auf der anderen Seite ist es doch aber gar nicht so lange her, als die tägliche Arbeitszeit bei den meisten noch 10-12 Stunden und mehr betrug und die Bedingungen unter denen gearbeitet werden musste deutlich schlechter waren. So schlossen sich also vor 133 Jahren in der USA sehr viele mutige Arbeiter (tausende um genau zu sein) zusammen um gegen die Missstände zu protestieren. Unteranderem zogen sie gegen die Länge der Arbeitszeit in den Kämpf. Sie wollten einen 8 Stunden Arbeitstag erzielen.

Schon hier werden einige merken, das hier eine Verbesserung für alle eingetreten ist. Doch das ganze ging wie so manches sonst auch nicht von heut auf morgen. In Chicago eskalierte der Streik. Es gab viele Tote und das ganze wurde „Haymarket Riot“ genannte. Jetzt schaut ihr nicht schlecht, was die Nadja alles so weiß. Seit gestern habe ich nämlich mein Geschichtsdiplom. Quatsch mit Soße auch ich lerne hier gerade etwas dazu, man lernt ja nie aus.

Keine Angst genauer werde ich nun über den Haymarket Riot nicht berichten, sonst wird das hier tatsächlich noch eine Geschichtsstunde und ihr schlaft mir ein beim Lesen.

Erste Demo USA 1. Mai 1886 gegen die Arbeitszeiten und Missstände endete in einer Eskalation leider auch mit Toten (Haymarket Riot)

Die ersten Streiks blieben ohne Erfolg. Doch kann man wirklich von erfolglos sprechen? Finde ich nicht. Denn ohne die ersten Proteste, welche auch schon in Europa stattfanden hätte man 4 Jahre nach Haymarket Riot den 1. Mai 1890 nicht als weltweiten Streiktag ausgerufen.

Auch Deutschland ging 1890 das erste mal zum 1. Mai auf die Straße. Viele haben hierdurch ihre Jobs verloren, da bereits gedroht wurde von den Arbeitgebern „Wer streikt, der fliegt!“ Auch wenn ich das ehrlich gesagt nicht verwunderlich finde, ist es doch heute wer keine Gewerkschaft hat auch so. Doch das lassen wir jetzt mal so stehen, ich möchte hier ja keine politische Rede schwingen. Das überlasse ich den ganzen hohen Tieren, die das die nächsten Wochen zu genüge tun werden. Auch wenn man davon eh nichts versteht, doch Schluss jetzt mit der persönlichen Meinung. Fakten, Fakten, Fakten bitte.

Die Bemühungen sollten aber einige Jahre später Früchte Tagen und so wurde z.B. die tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden reduziert. Es folgen weitere.

Danach kam es die folgenden Jahre zu diversen Umbenennungen des 1. Mai Feiertags, sodass eine zeitlang der ursprüngliche Sinn etwas verschwommen war. Doch es blieb ein Feiertag. Irgendwann wurde es dann auch wieder zum „Tag der Arbeit“.

Wir würdigen also an diesem Tag all die mutigen Menschen, gedenken denen die für den Kampf der Verbesserungen ihr Leben gelassen haben. Zusammen haben sie viel bewirkt und davon können wir alle heute profitieren.

Ich finde es ist wichtig zu wissen, was wir heute feiern und das es eben nicht nur ein freier Tag ist.

Nadja Storto

Ich habe euch das Ganze nun wirklich knapp gehalten. Wer also nun gerne seine Nase ganz tief in die Geschichtsbücher vergraben möchte darf dies tun. Für alle „Graf Zahl(en)“ dieser Welt – ich bin nicht perfekt und alle Angaben sind ohne Gewähr. Ich habe gelesen und zusammengefasst, was hängen geblieben ist. Andere können das sicher besser. Aber den Sinn des Feiertages habe ich glaube trotzdem erklärt.

Nun kommen wir noch zu einer kleinen Spekulation meinerseits und ich möchte vorweg nehm, nein die Theorie habe ich nicht gegoogelt oder gelesen sie ist mir einfach so aufgekommen. Ob es stimmt?

Hier also die Theorie: Der 1. Mai wurde auch als „moving day“ bezeichnet. Übersetzt „sich bewegen“. Damals wurde wohl gerade am 1. Mai oft neue Arbeitsverträge abgeschlossen, also wechselten einige ihren Job.

Kommt die 1. Mai Wanderung also davon, dass man diesen Tag auch als „moving day“ bezeichnet? Wandern wir deswegen alle wie die wahnsinnigen? Damit wir uns bewegen.

Was wir gestern gemacht haben?

Wir waren tatsächlich wandern bzw. spazieren. Mit kleinen Kids bleibt die Wanderung erstmal ein größerer Spaziergang, da wir zwei kleine Buggy-Hasser dabei hatten. Das heißt für die Mamas nicht nur spazieren, sondern spazieren mit Gewicht. Weil irgendwann versagen die kleinen Beinchen halt doch.

Mit einem turbulenten Start ging es los. Wieso turbulent? Das erzähle ich euch. Einfach weil es nochmal raus muss. Leute gibt es! Da geht dann mein Temperament mit mir durch. Aber fangen wir mal kurz vorne an.

Wir haben uns mit Freunden verabredet. 10 Uhr auf dem Parkplatz, welcher dem Bärensee am nächsten ist. Denn dort wollten wir mit den Kids hin. Ich dachte 10 Uhr wäre eine gute Uhrzeit um die Massen zu umgehen. Fehler. Wir waren 15 Minuten vorher am Treffpunkt. Es war einfach krass. Im Minutentakt kamen die Autos und machten aus einem einigermaßen leeren Parkplatz einen es gibt noch 3 freie Parkplätze Parkplatz. Noch 3 Minuten bis 10 Uhr. Wir fangen langsam an zu schwitzen, weil wir sehen wie eng es mit dem Parken wird und es müssen noch 2 Autos untergebracht werden. Da kommen die ersten „zum Glück!“ denke ich mir . Vor ihnen fährt ein VW Bus, der einen der 3 Parkplätze auf jeden Fall noch schnappen wird. Aber egal bleiben noch 2 und das schaffen wir schon. Doch dann passiert das, für mich, unfassbare. Der vorgenannte VW Bus parkt auf den 3 freien Plätzen so, dass nicht ein Auto da noch rein passt….. What?! Es sei gesagt, ich sage ja echt selten was und nehme in solchen Situationen eher mal den Weg des Friedens und lasse es gut sein ABER 3 Parkplätze für 1 Auto? Stop, nein! Also so nicht. Gut vielleicht war ich aufgrund eines etwas stressigen Start in den Tag schon auf 180 aber unsere Freunde konnten so nirgendwo parken und das würde für uns heißen, alle nochmal weiter fahren und da wir unsere im Auto eskalierende Fellnase dabei hatten und ein leicht kränkelndes und daher unzufriedenes Kind, würde nochmal Autofahren meine Nerven zum Erliegen bringen.

So stampfe ich also mit Kind unter dem Arm zu den Herrschaften. Zwei Frauen und etwa 5 Kinder. Ich bitte sie doch nochmal richtig einzuparken, damit unsere Freunde die anderen Parkplätze noch nutzen könnten. Ihre Antwort „NEIN! Wir erwarten noch zwei Autos“… „Auch wir erwarten noch Autos und sind seit einiger Zeit hier aber so anständig und warten an unserem Auto. Auch seien unsere Freunde schon da und wir müssten sonst nun alles wieder einladen und wegen Ihnen weiterfahren“ Erkläre ich ihnen und zeige auf das Auto unserer Freunde hinter mir. Sie zuckt mit den Achseln und sagt nochmals „Tja so ist das halt“

….3…2…1… Nadja explodiert

Es ist einfach ein Schalter umgelegt. Ob da jetzt Kinder zuhören oder nicht ist mir so egal. Ich werde laut und bin wohl auch alles andere als freundlich, aber ich kann es einfach nicht fassen. Die Frau schaut mich an, lacht und geht weg. Ganz ehrlich gesagt musste ich mich echt zusammenreißen sie nicht am Zopf zu packen aber soviel Anstand habe ich dann doch. Nehme also mein Kind und verfrachte es unter, wie zu erwarten war, Brüllen ins Auto und auf geht die Suchen nach einem neuen Parkplatz. Es wird noch ein ziemliches Hin und Her bis wir alle auf dem gleichen Parkplatz gefunden haben, doch dann kann es losgehen.

Alle Kids auspacken und ab geht es. Leider gestresst aber es geht los. Das Wanderziel musste nun auch geändert werden, da es nun zu weit geworden wäre für die Kids. Also auf zum Schloss Solitude, mit total gestresstem Hund und einem weinendem Kind, weil sie weder in den Wagen, noch auf meinen oder auf den Arm von meinem Mann wollte oder weiter laufen. Sie wollte auf den Arm von meiner Freundin, die aber selber ihren kleinen Sohn tragen musste. Verzwickte Situation, wie man merkt.

Der Hinweg war nicht gerade entspannend. Auch weil irgendein Tier gewisse Sachen nicht bei sich behalten konnte und der Weg damit gesprenkelt war. SUPER mit kleinen Kindern…

Am Schloss angekommen beruhigt sich die Situation aber wieder. Kids essen und wir können durchatmen. Ab jetzt geht es aufwärts!

Bald haben alle Erwachsenen auch echt Hunger. So heißt es zusammenpacken und ab zurück zum Auto. Jetzt wird gegrillt.

Auf dem Weg laden wir noch unsere Fellnase zu Hause ab und fahren dann zu unseren Freunden. Dort können die Kids zusammen spielen und wir Großen die Sonne genießen.

Von Stress über Eskalation bis hin zu Friede, Freude, Erbeerkuchen war alles dabei. Also ein gelungener Tag! (Auch wenn mir ohne Stress lieber gewesen wäre. Doch da steckt man einfach nicht drin. Manche Tage sind wie sie sind.

Es ist wie es ist!

Würde meine Oma sagen

Soviel von unserem Ausflug und der Lehrstunde über den 1. Mai.

Ich hoffe ihr seit nun ein bisschen schlauer oder auch rechtzeitig vor Arbeitsbeginn wieder wach geworden.

Habt einen schönen Tag und bis Montag!

Eure Nadja

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