Lautes Heulen! Von unser Tochter und sofort stimmt auch Eddie mit ein. Die Tonlage schlägt das Weinen unserer Tochter mit Abstand. Es geht uns unter die Haut, ja es landet sogar direkt in unseren Knochen. Wir wissen nicht was mit ihm los ist. Ruft er uns? Möchte er uns sagen „Hey Leute kommt schnell hier stimmt was nicht!“ Aber wenn das der Fall ist wieso hört er dann nicht auf wenn wir da sind? Rangfolgenproblem? Möglich, da es mit Eddie eigentlich schon immer ein Kampf um die „Chefpostion“ ist. Er ist ein Terrier und das zu 100 %. Wenn er also merkt, dass die Zügel gerade lang sind wittert er sofort seine Chance und übernimmt. Wir versuchen es zwar zu unterbinden, aber ja auch wir sind nur Menschen und machen aus Hund auch gerne mal Mensch. Da wird der unerlaubte Sprung auf die Couch doch einfach mal ignoriert, weil „der Arme Bobbel hat ja gerade so Stress!“
Dann fängt das Ziehen an der Leine wieder an, das vor uns ins Haus Gehen und die plötzliche Taubheit der Ohren, die volle Ignoranz unserer Rufe und Kommandos zeigt dann, es ist mal wieder soweit. Eddie ist Boss! Klasse und einfach wieder von vorn. Ich denke wir sind hier nicht alleine und der ein oder andere Hundebesitzer wird gerade bewusst oder unbewusst mit dem Kopf nicken oder auch den Kopf schütteln und die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Wenn ihr zu den letzten gehört, herzlichen Glückwunsch für eure erfolgreiche Hundeerziehung.
Seit unsere Tochter auf der Welt ist, tolerieren wir einige Verhaltensweisen von Eddie nicht mehr und wollen es auch ändern. So begann der Weg zum hoffentlich Top-Dog.
Was tun? Ok drei mal durchatmen und ab in die Hundeschule. Die Überwindung unbeschreiblich groß. Denn Eddie rastet an der Leine aus wenn er andere Hunde sieht. Also wie wird wohl der Besuch in der Hundeschule starten? Und genau das war immer der Grund wieso ich da nie hinwollte. Es war mir schlicht und ergreifend peinlich. Aber dieses jaulen und dieses an der Leine ziehen wenn ich nunmal nur noch eine Hand freihabe, weil ich auch noch einen Kinderwagen schieben muss, konnte so nicht weiter gehen. Nadja, springt über ihren Schatten.
Meine Erfahrung mit der Hundeschule
Erster Besuch Hundeschule. Hallo hier sind wir. Ganz ehrlich gesagt glaube ich das man uns noch in der nächsten Ortschaft hört. Mich mit den Trainern kurz zu unterhalten oder auch nur vorzustellen wird ein Spass. Es kam also genau so wie ich es befürchtet hatte. Doch alle waren sehr nett und ich musste nur 2 Mal folgende Unterhaltung führen;
„Wie alt ist er denn?“ ich antworte „7 Jahre“
„Oh, dann haben sie ihn gerade aus dem Tierheim geholt?“ meine Antwort (ich überlege kurz ob ich nicht einfach ja sage entscheide mich dann aber doch für) „Nein, in der Erziehung versagt“
Das Training beginnt. Es wird sich dafür entschieden, dass ich Eddies Verhalten ignorieren soll und ihn nur loben soll wenn er ruhig ist…
45 Minuten später stehe ich immer noch mit dem Rücken zu meinem Hund da und habe nicht ein Lob verteilen können. Also fahre ich mit meinem sich total reingesteigerten Hund nach Hause und trainiere die nächste Woche wie mir beauftragt. Mit Kind und Kinderwagen aber alles nicht so einfach. Aber ich mache es. Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert. Eine Besserung kann ich jedoch nicht bzw. minimal verzeichnen, diese minimale Verbesserung liegt aber wahrscheinlich daran, dass er in der Hundeschule alles rauslässt und dann unter der Woche etwas ruhiger ist. Aber er zieht weiter und bellt andere Hunde an. Mein Vorhaben dieses Verhalten zu unterbinden bleibt. Die Anmeldung zur Hundeschule wird beim dritten Besuch abgegeben, hallo Vereinsleben. Nach 3 Besuchen ging es dann auch schon die Winterpause… Für das Jahr 2018 war es das dann also.
Mitte Januar 2019 geht es weiter. Weiter mit eskalierendem Eddie. Es wird eine neue Gruppe eröffnet. Auch wir werden in diese geschickt. Im Endeffekt waren das glaube ich die Problemhunde denn für 4 Hunde gab es 4 Trainer. Das sagt glaub alles. Es blieb aber dabei. Ich solle ihn ignorieren, allerdings mit der Abwandlung, dass ich jetzt an der Gruppe vorbeilaufen und immer wenn Eddie bellt in die andere Richtung gehen sollte. Mir wurde schlecht so sehr habe ich mich im Kreis gedreht. Aber wir haben es durchgezogen. Am Ende der Stunde wurde ich gefragt, ob ich denke das das mit Eddie noch was wird. Selbstverständlich glaube ich daran also sagte ich „Ich denke nicht das wir jemals in der Gruppe mitmachen können, aber bestimmt können wir irgendwann still an der Gruppe vorbei gehen.“ Tja da war wohl meine Antwort zu optimistisch, denn die Antwort „Das glaube ich nicht!“ von einer der Trainerinnen war dann doch sehr eindeutig und meine Motivation zur Hundeschule zu gehen gleich Null. Die nächsten 8 Wochen waren eh jeden Sonntag Termine bei uns eingetragen, so hätte ich auch gar keine Zeit mehr gehabt hinzufahren, selbst wenn ich gewollt hätte.
Wie ihr vielleicht raushört, ich war nicht mehr und werde wohl auch nicht mehr gehen. Die Aussage hatte aber für mich trotzdem was Gutes! Mein Ehrgeiz war geweckt, denn ich kann und will mir nicht vorstellen, dass das nichts mehr wird.
An dieser Stelle möchte ich für heute mit der kleinen Fellnase aufhören. Denn wir müssen ja das Thema nicht in einem Beitrage runterreißen.
Wir hören also auf bei Hundeschule „Schade, war wohl nichts“.
Aber ich möchte euch schon mal verraten; Stand heute haben wir es geschafft, dass Eddie kaum noch an der Leine zieht und wir sogar an 4 von 10 Hunden ohne einen Mucks vorbei kommen. YES.
Also seit gespannt wenn es weiter geht mit dem zweiten Teil von „ab jetzt läuft es anders liebe Fellnase!“
Einen Gruß an eure Vierbeiner und bis bald!
Eure Nadja
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Tja, wenn wir sie nicht so lieben würden….. -.- „Aber sie geben einem doch so viel..“ Jaaaaaa, daran muss man sich manchmal klammern 😀 😀